Ein kurzer Blick in die Geschichte der Brunnenkirche
1940 übernahm Pfarrer Caspar Wilhelm Eickmann - zunächst in Vertretung - die Christus-Kirchengemeinde. Von den älteren Gemeindemitgliedern erbeten, fanden in Lössel Altengottesdienste im kleinen Haus der Familie Schulte (Brunnenweg) statt, zu denen aber bald auch die jüngeren und ganz jungen Gemeindemitglieder kamen. Als nach dem Krieg das „Schultesche Gemeindehaus“ für die Unterbringung der Heimatvertriebenen beschlagnahmt wurde, begannen Überlegungen, für die Gemeinde in Lössel ein eigenes Gebäude zu bauen oder zu erwerben.
Ende 1956 bot Ewald Ising der Gemeinde seine kurz nach dem 2. Weltkrieg gebaute Fabrikhalle am Brunnenweg zum Kauf an. Erst Anfang 1959 kam der Kaufvertrag zustande und im April 1960 konnte das „Jugendheim“ als Gemeindehaus für Gottesdienste, Gemeindegruppen und besonders für die Jugendarbeit seiner Bestimmung übergeben werden. Aufgrund der regen Bautätigkeit ab Mitte der 60er Jahre wuchs die Gemeinde zahlenmäßig so stark, dass eine Erweiterung des Gemeindehauses angestrebt wurde.
Im April 1981 begann der Anbau einer Kirche an das Gemeindehaus; die Brunnenkirche entstand. Nach vielen und großen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen und dank vieler Spenden wurde am 4. Juli 1982 die Brunnenkirche in ihrer heutigen Form feierlich eingeweiht.
In den 80er und 90er Jahren wurde die Brunnenkirche von den Lösseler Gemeindemitgliedern der katholischen Herz-Jesu-Kirche Grüne für die Feier der heiligen Messe genutzt.
Das 10-jährige (1992) bzw. 20-jährige Bestehen (2002) der Brunnenkirche wurde jeweils mit einem großen Gemeinde- und Dorffest gefeiert.
Der Grundriss – fast ohne rechte Winkel
Die Größe des zum Gemeindehaus gehörenden Grundstücks war sehr begrenzt. So hat der Baumeister und Architekt Eberhard Schmidt (Hagen) die Außenmauern der Kirche fast parallel zu den Grundstücksgrenzen (Straßen) angelegt. Daraus ergab sich eine eigenwillige innere und äußere Form des Baukörpers.
Im Innern der Kirche gibt es deshalb nur wenige rechtwinkelige Mauern. Dieser Grundriss hat für den Gottesdienstbesucher allerdings den Vorteil der ungestörten Sicht auf den Altarraum. Der Kirchraum bietet ca. 140 Besuchern Platz (ohne die Einbeziehung der Sakristei).
Aufgrund der Hanglage wurde die Kirche zweigeschossig gebaut. Um das Kirchgebäude mit dem Gemeindehaus zu einer baulichen Einheit werden zu lassen, wurde auf der Brunnenwegseite die Dachfläche des Gemeindehauses weitergeführt bis zum Kreuz am Turm. (=zwei verschiedene Ansichten der Brunnenkirche)
Entstehung des Namens »Brunnenkirche«
Die Wasserversorgung der Lösseler Bevölkerung basierte Jahrhunderte auf dem Vorhandensein zahlreicher Brunnen. Auf dem Grundstück von Alfred Westhelle – neben der Kirche – befand sich der Dorfbrunnen. Im trockenen Sommer 1959 wurde daraus z.B. Wasser für die Bauarbeiten am „Jugendhaus“ (Gemeindehaus) entnommen. Während der Bauarbeiten an der Kirche wurde von den „Bauleuten“ auch über den Namen der neuen Kirche nachgedacht. Der Standort der Kirche neben dem Dorfbrunnen und die biblische Bedeutung der Brunnen legte die Namensgebung „Brunnenkirche“ am „Brunnenweg“ nahe.
Auszug aus dem Bautagebuch der Brunnenkirche
Am 27. März 1979 wurde unter dem Vorsitz von Horst Renzing der ev. Kirchbau- und Förderverein gegründet.11. April 1981: Baubeginn der Brunnenkirche18. Juli 1981: Grundsteinlegung (bisher 1000 Stunden Eigenleistungen der Bauhelfer)31. Oktober 1981: Die historische Pankratius-Glocke wird samt Stahlgerüst auf dem Turm einbetoniert.28. November 1981: Richtfest (2500 Stunden der Bauhelfer)31. März 1982: Das 2,70 m hohe Kupferkreuz wird befestigt.4. Juli 1882: Einweihung der Kirche unter riesengroßer Beteiligung der Gemeinde und zahlreicher Prominenz. Sogar der eingeladene Ministerpräsident Johannes Rau sandte einen Gruß.Freiwillige Arbeitsstunden insgesamt: 4550Regelmäßige HelferInnen: 32 an 69 Samstagen, 24 anderen Tagen. Vier Regentage. Kein Unfall!
2011 wurden neue Seitenfenster eingebaut. Die künstlerische Gestaltung mit sieben Bildern erfolgte auf der Grundlage der Worte Jesu "Ich bin..." nach Entwürfen der Lösseler Grafikerin Sabine Sahlmann unter Mithilfe von Dieter Ossenberg und Helmut Treffehn.