„O komm du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein“

Von Bernhard Laß

Es war wohl diese gesungene Bitte und die damit verbundene Hoffnung, die gut 250 Menschen am Pfingstmontag zum ökumenischen Freiluftgottesdienst am Haus Letmathe in Iserlohn-Letmathe geführt haben. Denn der Geister sind viele, die für ihre Zwecke werben und uns von Gottes Weg abringen wollen. Da braucht es „Licht und Klarheit“ und einen, der „Trug und Schein“ verbannen kann. Unter der Beteiligung aller katholischen und evangelischen Gemeinden der Region Letmathe fand nun schon zum dritten Mal die Feier des Pfingstfestes im Park am Haus Letmathe statt.

„Komm zu uns werter Tröster und mach uns unverzagt“

Diese Bitte war eine der Kernbotschaften, die sich durch den gesamten Gottesdienst zog, und vor allem in der zweiteiligen Predigt von Bettina Aust und Pfr. Uwe Schulte ausgelegt wurde. Wie gut tut es da, Gottes Tröster zugesagt zu bekommen, seinen Heiligen Geist, der zum Glück kein Vertröster, sondern ein Beweger ist. Mal erscheint er feurig und mit Brausen und lässt einen für eine Sache brennen. Mal kommt er sanft und leise, tröstet, stärkt, spricht Mut zu und zeigt Wege auf, wie es weiter gehen kann.

Nicht immer geschieht sein Erscheinen wie in den mächtigen Bildern des Pfingstereignisses in der Apostelgeschichte in der Bibel. Oft lässt er uns an seinem Wirken zweifeln, denn nicht immer ist er für uns spür- und wahrnehmbar. Doch wenn man die Ereignisse in seinem Leben genauer in aller Ruhe anschaut, erkennt man die Spuren des Hl. Geistes an vielen Stellen und spürt, er war und ist da! Das machten die Predigenden an persönlichen Erfahrungen für alle sichtbar und nacherlebbar. Da war die tragende Kraft, die in dem engagierten und motivierenden Miteinander einer großen Gruppe von Menschen, die sich alle nicht kannten, entstand und die Angst und Befürchtungen in der Aufgabe vor dem Unerwarteten weichen ließ.  Oder in einem anderen Fall, bei einem Auslandsemester die Fähigkeit geschenkt zu bekommen, in einer agilen Gottesdienstgemeinde in Namibia, in einer fremden Sprache, spontan und unvorbereitet eine Predigt zu halten.

„Du Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern“

Die dichte Atmosphäre in den Worten, im Beten und im miteinander Lachen und Singen ließ Gottes Geist in diesem besonderen Gottesdienst auch in den vielfältigen musikalischen Beiträgen zweier Chöre und zweier Posaunenchöre lebendig und spürbar werden. Auch die Vielsprachigkeit des Pfingstwunders durfte nicht fehlen und wurde durch das Lied „Halleluja! Lobet den Herrn“ gegenwärtig, das mit viel Bewegung und in drei verschiedenen Sprachen gesungen wurde.

„Mit deiner Kraft begleite das Zeugnis vor dem Herrn“

Am Ende des Gottesdienstes wurde Pfarrerin Elisabeth Pakull nach zweijähriger Dienstzeit in Letmathe von Pfr. Bernd Neuser für die evangelische Pfarramtliche Verbindung der Gemeinden: Christus-Kirchengemeinde, ev. Kirchengemeinde Letmathe, Emmaus-Kirchengemeinde und von Pfr. Frank Niemeier für den katholischen Pastoralverbund Letmathe verabschiedet. Sie ist in die Pfarrstelle des Interprofessionelle Pastoralteams der Kirchengemeinde Niederbörde im Kirchenkreis Soest-Arnsberg gewählt worden und verlässt die Kirchengemeinde Letmathe zum 1. Juni 2024.

Nach dem Gottesdienst waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen bei einem Kaffee, Tee und Keksen über eigene „Geist“-Erfahrungen ins Gespräch zu kommen und vom Wirken Gottes im eigenen Leben zu erzählen.

Allen, die an diesem Gottesdienst im Hintergrund oder aktiv teilgenommen haben, wurde ein besonderer Dank ausgesprochen: Kolpingchor unter der Leitung von Markus Plum und Heinrich Mainka, Musikverein Kolping unter der Leitung von Regina Dorn, Oratorienchor unter der Leitung von Paul Breidenstein, Posaunenchor unter der Leitung von Daniel Fellmann und Organist Heinrich Mainka sorgten für die Musik. Für die Verkündigung in Worten: Pfrn. E. Pakull, Diakon P. Trotier, Pfr. B. Neuser, Gemeindereferentin A. Reichert, Pfr. U. Schulte, Pfr. E. Boango, Sr. Berngit, Pfr. F. Niemeier.