SOMMERKIRCHE – Oldtimertreffen auf der Grürmannsheide

Erstellt am 15.07.2024

Auf dem Gelände waren samstags und sonntags bei Livemusik viele Oldtimerbegeisterte ohne und mit ihren alten Autos, Motorrädern, Traktoren, Unimogs und, und, und ... Und mittendrin am Sonntagvormittag (14. Juli) unser open-air-Gottesdienst im Rahmen der Sommerkirche in der pfarramtlichen Verbindung.

Nicht nur zahlreiche Menschen aus unserer Christuskirchengemeinde waren mit ihren Oldtimern angereist, auch machten sich viele aus den Nachbargemeinden, aus der Region und Überregional auf dem Weg, um den Gottesdienst mit Pfarrer Bernd Neuser mitzuerleben.

„Früher war alles besser“. Das Volk Israel hat beim Schritt aus der Gefangenschaft in Ägypten durch das Schilfmeer in die Freiheit auch darüber nachgedacht, so heißt es im 2. Mose 16,3 ff, „Ach, hätte der Herr uns doch in Ägypten sterben lassen! Dort hatten wir wenigstens Fleisch zu essen und genug Brot, um satt zu werden…“ Und der Herr sprach zu Mose „… Heute Abend, wenn es dämmert, werdet ihr Fleisch zu essen bekommen und morgen früh so viel Brot, wie ihr braucht …“.

Auch in Ägypten haben die Menschen Hunger gelitten und nur von Mehlsuppe gelebt. Von gefüllten Fleischtöpfen zu träumen, das ist eine komplette Verklärung der Vergangenheit. Nostalgie. Verklärte Vergangenheit kann schön sein, aber sie birgt auch die Gefahr, die Unzufriedenheit mit der Gegenwart zu verstärken.

„Weißt du noch? Damals …. Als es uns so gut ging, in den guten, alten Zeiten … da konnte man noch … da war die Welt noch in Ordnung.“

Fallen wir hin und wieder in alte Kindheitsmuster?

  • Da ist der Ehemann, der spürt, dass er krank ist und nicht zum Arzt geht. Er will nicht krank sein und will nicht gepflegt werden müssen. Bis er dann eines baldigen Tages stirbt, obwohl er vielleicht leben könnte.
  • Da ist die Witwe, die sich in ihrem Kummer vergräbt und sich ihre Wohnung zum Gefängnis macht. Sie kann nicht Abschied nehmen von dem was war. Und so vegetiert sie dahin, einsam und manchmal auch etwas sonderlich.
  • Da ist der schwer Zuckerkranke oder da sind Raucher mit Lungenkrebs. Sie verdrängen es einfach, dass es ihr Lebensstil ist, der in der Gefahr ist, sie umzubringen. Und so essen sie weiter oder trinken sie weiter.

Zurückkommend auf den Bibeltext. Wir sind abhängig von Gott – und das ist gut so. Es geschieht das Wunder in der Wüstengeschichte, Gott greift ein. Manna, winzige Krumen, wurden gesammelt und alle Menschen wurden satt.

Manna verdirbt am nächsten Tag, auch Brot ist nicht lange haltbar. „Carpe diem“ – nutze den Tag. Bittet für einen Tag. Die Botschaft Jesu: „Sorgt nicht für morgen, morgen sogt für sich selbst.“

Gott ruft uns zu einer Gemeinschaft, die sich gegenseitig stärkt, ermutigt und aufhilft. Ja, in der auch Klage ihren Raum und ihre Zeit hat, genauso wie die Arbeit und das Feiern. Und heute ist ein Fest, hier auf Grürmannsheide. Und wir sind mitten drin und dürfen dabei sein. Wie schön!

Aus mehren Passagen wurde von Pfr. Neuser ein Autofahrer-Psalm zusammengestellt und mit der Gemeinde gebetet:

  1. Gott ist mein Reisegefährte und Reisebegleiter. Er ist der Schirmherr meiner Lebensreise, aber auch der vielen kleinen Reisen, aus denen mein Leben besteht.
  2. Es gibt keine Situation, in der er nicht eingreifen könnte Das ist für uns von großer Bedeutung, wenn es durch schwieriges Gelände geht, mal bei brütender Hitze, mal bei Sturm und Regen, mal auf eisigem Untergrund, mal im dichten Nebel.
  3. Gott tritt zwischen die Sonne und dich. Gott tritt zwischen dein Problem und dich. Er stellt sich schützend vor dich, neben dich, hinter dich. Je nachdem, wie du es nötig hast.
  4. Wie dein Schatten dir ein treuer Begleiter ist, so nahe ist dir Gott. Lass dir nie die Gegenwart Gottes nehmen. Du wirst den lebendigen Gott erfahren.
  5. Wie ein Schatten in brütender Hitze wohltut, so wohltuend ist Gott für dich. Er wird dir helfen, so dass deine Lebenskräfte sich erholen, dass du die Kraft findest, dass dir Mögliche zu leisten.
  6. Gott behüte meine Seele, dass mein Fuß nicht gleite in die Gleichgültigkeit, in die Resignation, in die Bitterkeit. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
  7. Gott, behüte meine Seele, dass meine Ängste mich nicht lähmen, so dass ich nichts mehr anpacke und mich vom Leben zurückziehe. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
  8. Herr, behüte meine Seele, dass ich nicht in den Abgrund aus Neid und Wut, aus Angst und Hass stürze, dass ich nicht die Selbstkontrolle verliere, weil ich mich unsicher und angegriffen fühle. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Amen.

Danke für die nostalgische Erinnerung an die „Fleischtöpfe Ägyptens“ und das kurzlebige Manna“.

Eure Anne Kluge

Text und Foto A. Kluge

Gut besucht und gerne angenommen!